In Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Vogelwarte Sempach hat Octanis Instruments 40 "Smart Nestboxes" entwickelt, gebaut und in der Westschweiz aufgestellt.
Die Ökologie der Schleiereule (Tyto alba) wird in der Westschweiz durch das Aufhängen von künstlichen Nistkästen überwacht, in denen fast alle brütenden Individuen untergebracht sind. Wenn die Eulen nisten, kann eine breite Palette von physiologischen, physischen oder Verhaltensparametern bei den Erwachsenen oder den Küken gemessen werden. Um diese Daten zu erhalten, müssen die Forscher die Eulen jedoch oft fangen, was einen leichten Stress auslöst. Die Idee dieses Projekts war es, die Bewegungen aller Individuen das ganze Jahr über mit einem kostengünstigen Gerät zu überwachen, ohne die Eulen zu stören.
Warum überwachen und wie?
Die Bewegungen der Individuen können bereits durch das Anbringen eines GPS an den Eulen untersucht werden. Diese Geräte sind jedoch sehr kostspielig, was die Anzahl der untersuchten Individuen begrenzt. Außerdem ist das Gerät energiehungrig und kann nur wenige Tage lang aufzeichnen. Dann muss die Eule erneut gefangen werden, um die Daten zu erhalten.
Um diese Herausforderungen zu überwinden, zielt dieses Projekt darauf ab, eine große Anzahl von kostengünstigen Geräten herzustellen, die an jedem Nistkasten im Untersuchungsgebiet (etwa 400) angebracht werden können, um die Besuche der markierten Individuen aufzuzeichnen (unter Verwendung eines kostengünstigen, passiven RFID-Vogelrings). Zusätzlich dazu ermöglicht ein Gewichtssensor die Aufzeichnung der Gewichtsveränderung jedes identifizierten Vogels, der den Smart Nestbox besucht. All dies ist in die hölzerne Sitzstange eingebettet, die vor dem Eingang des Nistkastens installiert ist.
Die Forscher können nun Informationen über das Verhalten der Eulen vor der Brut, die Nutzung der Nistkästen durch brütende oder nicht brütende Individuen im Laufe des Jahres, das Dispersionsverhalten der Küken oder die sozialen Interaktionen der Individuen rund um die Brutplätze erhalten.
Die Ergebnisse dieser Analysen werden in Form von Habitatnutzung, Prädationsverhalten, Home Range, im weiten Bereich der Tierbewegungsökologie ausgedrückt.
Vorläufige Ergebnisse
Im Rahmen eines Testlaufs wurden in der Westschweiz 40 Smart Nestbox-Prototypen installiert und etwa 1000 Eulen mit einem RFID-Plastikring markiert. Diese Geräte sind nun seit fast zwei Jahren in Betrieb.
Die Daten der am stärksten frequentierten Nestbox sind unten zu sehen, wobei eine Eule im Laufe der letzten zwei Jahre über 20'000 Mal an diesem speziellen Eingang erfasst wurde! Was für ein fleißiger Vogel!